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Namibia-

ein Land von dem ich nicht recht wusste, was mich erwarten würde. Unter welchen Umständen leben die Menschen dort? Gibt es wirklich so viele wilde Tiere? und vor allem: was wird gegessen? Auffallend ist der noch bestehende Einfluss der Kolonialzeit. Hotel und Lodge Besitzer sind oft deutsch oder holländisch- die Mitarbeiter Einheimische. Dieser Einfluss spiegelt sich nur teilweise im Essen wieder und dann vor allem in den Beilagen. Pommes, Kartoffelbrei, Salad oder Gemüse wie Bohnen sind üblich. Das eigentliche Gericht ist für das europäische Auge allerdings sehr ungewöhnlich. Hier dreht es sich ausschließlich um Fleisch. Von Krokodil zu Strauß bis Impala hinzu Zebra und Orix-Antilope. Nahezu alle wilden Tiere kommen auf den Teller, so erzählte uns ein Mann, dass ihre Vorfahren damals Nilpferde mit Giftpfeilen gejagt haben und das eher schlecht zu genießende Fleisch mindestens 12 Stunden kochen mussten, um das Gift wieder zu entfernen. Wer in Namibia Vegetarier ist muss sich mit Suppe und Beilagen zufrieden geben. Dafür ist das Fleisch um so besser, selten in meinem Leben habe ich so viele gute Steaks hintereinander gegessen. Daraus folgt, dass die Ernährung extrem Proteinhaltig und eine gute Voraussetzung für den Muskelaufbau ist. Ein Aspekt, der für die heutigen Einheimischen zwar nebensächlich, doch für Touristen, die ihren Trainingszustand beibehalten wollen sehr vorteilhaft ist.

 Die Zubereitung ist ähnlich wie wir sie kennen- gut gewürzt mit Auswahl zwischen rare, Medium rare, medium oder well done, doch der Geschmack des Fleisches ist oft außergewöhnlich. 

Am unspektakulärsten schmeckt Wiedererwartung jedoch das Krokodil. Hier hatte ich ein Risotto auf Steinpilzsoße mit Krokodilfleisch. Das Fleisch an sich, ist mager mit einer Konsistenz, die Hühnchenfleisch ähnelt und einen sehr milden Geschmack hat, welcher ebenfalls Hühnchen ähnelt, doch eine „fischige“ Note hat. Die erwähnte Steinpilzsoße, welche mit Trüffel verfeinert war ergänzte sich sehr gut dazu. Alles in allem ein tolles Gericht auch wenn ich einen ungewöhnlicheren Geschmack erwartet hätte. 

Das Impala ist der namibische Ersatz für Schweinefleisch. Es ist das gewöhnlichste Fleisch am Hotelbuffet und ist weniger in Steak-Form, sondern eher geschnetzelt vorzufinden. Hier habe ich große Unterschiede in der Qualität des Fleisches festgestellt, so war es manchmal sehr zäh aber häufig auch schön zart. Am Buffet waren die empfohlenen Beilagen meistens Reis oder Kartoffeln mit Bohnen.  Kudu Fleisch war ebenfalls häufig vorzufinden. Kudufleisch ist feinfaserig. Das magere, zarte Fleisch hat eine schöne dunkelrote Farbe. Von Einheimischen hoch gelobt war die Oryx-Antilope, welche sehr zart aber grobfaserig war, doch meiner Meinung nach war das Zebraflisch am besten. Oft als Steak wird das Fleisch am besten in rare bis medium rare serviert, da es sehr sehr zart und saftig ist. Im Grunde genommen können alle diese Fleischsorten mit einer, für uns, gewöhnlichen verglichen werden. Warzenschwein beispielsweise schmeckt ähnlich wie Wildschwein, Zebra wie Pferd und Oryx-Antilope wie Rind. Alles in allem war ich beeindruckt von der namibischen Kochkunst, wenn es zum Thema Fleisch kommt und sehr glücklich diese Erfahrung machen zu dürfen.

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